7 August Tag 78 Padjelanta

                      

7 August Padjelanta

„Boschurr Müssiö Nicollier, Freude herrscht!“
Adolf Ogi 7. August 1992 beim berühmten Telefonat mit dem ersten schweizer Astronaut der im Space Shuttle Atlantis durchs Weltall flog.

Mein zweiter Tag im Padjelanta, Schwedens grösster  Nationalpark und der Alltag hat mich wieder, ich bin gegen vier Uhr wach. Zwei Stunden später bin ich abmarsch bereit. Aus den anderen Zelten hört man keinen Ton, da pennt noch alles. Bis zur Årasluokta Hütte sind es 12 km. Die Wanderwege in Schweden sind noch etwas besser markiert als die in Norwegen und bei praktisch jede noch so kleine Sumpfstelle gibts Holzplanken zum drüber laufen. Diese Plankenbahnen können mehrere hundert meter lang sein, voll der Luxus nie mehr nasse Schuhe. Die 3.5 Stunden bis zur Hütte wird mir niemand entgegen kommen. Ich laufe viel lieber früh am Morgen mit Mütze und Handschuhen als in der Hitze. In Årasluokta setze ich mich an die Picknickbank und esse was kleines. Die Schwedenhütten haben nicht den besten Ruf. Teuer und eher bescheiden eingerichtet und sogar für ein kurzes Znüni müsste ich Eintritt bezahlen. Dass finde ich echt übertrieben und deshalb bleibe ich eben vor der Hütte. Zur nächsten Hütte der Lådddejåhkå welche im nächsten Tal liegt sind es 13 km.

Es geht recht stetig hoch, zuerst über einen kleinen Hügel zu einer Hängebrücke mit schönem Wasserfall dann über einen hohen Hügel. Beim Wasserfall kommen zwei Typen beide tragen Mega grosse Rucksäcke doppelt so gross wie meiner und sicher mehr als doppelt so schwer aber he die sind so was von Fit. Kaum mache ich irgendwo eine kleine Pause kommen die Zwei und überholen mich wieder. Sie starteten am 1.Mai und laufen die ganze Schwedisch/Norwegische Grenze ab, das sind 1619 Kilometer aber eben auch vieles wegloses wandern durch den Busch! Was ich denn mache? Ach nur Norge på langs dass sind dann vielleicht so etwas zwischen 2500 und 3000 km aber ehrlich ich weis es nicht und werde dann zuhause vielleicht mal nachmessen was ich gelaufen bin, mich interessiert mehr was ich erlebe und die Kilometer sind mir recht egal. Die Einstellung teilen wir mit Dir meint da der Eine. 

Mittlerweile regnet es recht heftig aber auch bei der anderen Hütte müsste ich 10 Euro für eine halbstündige Pause bezahlen, isst man halt im Regen mit Moskitos wird die Pause sogar noch kürzer und es geht auf den nächsten Hügel. Beim nächsten Bach fülle ich meine Flasche, ich werde nicht mehr arg viel weiter ziehen es sei denn die Sonne kommt doch noch heraus. Tut sie nicht und daher suche ich mir eine flache etwas windgeschützte Stelle und baue rasch mein Zelt auf. Alles rein und dann im trockenen einrichten. Es ist Fünf, ich stelle den Wecker auf 18:00 und schlafe sofort ein. Irgendwann laufe ich durch ein Dorf das viele Kirchen hat und alle Leuten wie die Schiffsirene und andauernd  es hört nicht auf obwohl ich längst durchs Dorf durch bin. Du Depp das ist der Wecker, wach auf, Abendessen! Es ist 19:30 kein Wunder das Dorf war scheinbar saulang. Ich mache mir Pasta mit Tomatensauce und Salami und der Regen hört zwischendurch sogar auf. Danach schreibe ich noch etwas Blog bis ich wieder dabei einschlafe.


Ogi hat recht. Freude herscht!













 

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