5 August Tag 76 auf der Grenze zu Schweden
5 August auf der Grenze zu Schweden
67.206766,16.256125. Sorjushytta
Jerusalema und die Grenze geht mitten durchs Zelt
Ich stand wieder gegen 5 auf schnell noch die BZ runter laden weil bald ist Schluss mit Händysignal. Nach dem Frühstück mache ich noch ein Grussvideo an meine Klassenkameraden.
Mein Gruss an meine Schulklasse
und das kriegte ich vom ihnen zurück
Heute wäre eigentlich Klassenzusammenkunft. Ich habe extra 4 Bierbüchsen unten im Dorf gekauft und hier hoch geschleppt aber dabei ging eine zu Bruch mit dem Resultat das es im Rucksack jetzt riecht wie in der Brauerei.
Dann gings los und ich komme auch wirklich zu einem einigermassen breiten Fluss, ohne auf die Karte zu schauen denke ich mir so da kommt jetzt also die Hüfttiefe Flussquerung aber Hüfttief ist das hier definitiv nicht. Ok vielleicht in der zweiten Hälfte. Ich ziehe die Socken aus steige Barfuss in die Schuhe, Hosen über die Knie gezogen und los gehts. Zack und ich bin drüben. Also das war definitiv nicht der schlimme Bach da muss noch etwas grösseres kommen. Jetzt schaute ich doch in der Karten App nach wann den der Fluss kommt nicht das ich die Socken anziehe und in 2 Minuten dann wieder ausziehen muss. Aber die App sagt das war vorhin dieser Fluss wo meine 3 letzten Bekanntschaften unabhängig von einander sagten das war schon eine Challenge. Ich glaube das, aber eben was gestern noch schwierig war kann am nächsten Tag super einfach sein und umgekehrt. Starker Regen macht einen vermeintlich ruhigen Bach plötzlich zum reissenden Strom. Ich bin den Weg zur Sorjushytta in knappen 5 Stunden gelaufen wovon vermutlich 1 Stunde mit Pause und mit entgegen kommenden Wanderer schwätzen vergangen ist. Hier schickte ich Doris eine kurze Message mit dem GPS das alles ok ist und kochte mir Nudeln alla carbonara und danach machte ich mich auf den Weg zur nächsten Hütte.
Der Weg geht dem Bajep See entlang und he Roche da steht ein Rock on another Rock in the Lake, ganz anderes Kaliber. Mir kommen zwei Schweden entgegen und wie ich sage ich sei Schweizer meinen die oh da kommen gleich nach uns auch zwei aus der Schweiz, na das wird ja lustig. 5 Minuten später treffen wir uns und ich sage Tschau zämä worauf Remo meint weshalb ich wüsste das sie Schweizer sind. Ich sagte der Schwede hätte es mir verraten und der Witz ist Remo und Nicole kommen aus Basel, von wo den sonst. Ah bisch grad am Anfang von Deiner Tour fragt Remo. Ich antworte ja so in etwa das ist jetzt der 76 Tag meiner Reise.
Es ist 22:00 und ich schreibe gerade am Blog da läuft doch tatsächlich eine Rentierherde grasend vor meinem Zelt durch. Ich schaue nur zu wie die hübschen Tiere so friedlich an mir vorbei laufen. Du Idiot mach ein Foto!
Wir machen eine kurze Pause und Nicole stellt mir die Frage die mir immer wieder gestellt wird. Wo hat es Dir am besten gefallen.
Darauf habe ich nur diese Antwort. Ich kann es nicht sagen, es war einfach überall wunderschön, es gab keinen einzigen Tag an dem ich nicht sagte Wow das ist der Wahnsinn. Ich kam in Gegenden da dachte ich das kann unmöglich getopt werden und dann keine zwei Tage später sagst Du wieder das gleiche.
Nicole gibt mir ihre Händynummer und ich verspreche mich zu melden sobald ich Netz habe und spätestens im September wollen wir uns in Basel auf ein Bier treffen.
Mein Weg geht weiter und ich komme zum Vuolepsee und hier fliesst nun ein wirklich breiter Fluss in den See in der Mitte ist der Bach nicht tief da kann man von Stein zu Stein laufen aber da wo der rote T die Furt markiert ist es sicher einen halben Meter tief, wenn nicht mehr.
Ich schau mal ob es nicht weiter Flussaufwärts eine bessere Stelle gibt. Ich meine eine Bessere gefunden zu haben, eher atypisch da wo der Bach ein leichtes Gefälle hat, aber ich schätze das er hier nicht so tief ist, wenn doch kann ich es ja immer noch weiter unten versuchen. So wie ich angezogen bin gehts gleich rein in den Bach, die Strömung ist hier zwar stärker als unten aber es ist definitiv weniger tief. Ich stehe in die Strömung es rauscht kräftig und ich zögere und gehe nochmals zurück, ach scheiss drauf zwei mal kräftig reingetreten und Du bist auf dieser Steininsel und das hat auch prima geklappt. Ich finde noch einen Holzbalken und stelle ihn senkrecht auf um Martin und den Mädels eine Markierung meiner Furtstelle zu machen. So richtig mit mir zufrieden wate ich den Rest durchs flache Wasser und jetzt wird’s Zeit sich nach einem Zeltplatz umzuschauen, da komme ich doch tatsächlich an das gelbe Schild Riksgrense SVERIGE.
Das ist es, ich öffne die Norgeskart App und suche mir den Campingplatz direkt auf der Landesgrenze aus. Die Grenze verläuft genau durch die Mitte vom Zelt, somit liegt der Kopf noch in Norwegen und die Füsse die sind schon in Schweden. Location, location, location, das ist doch der Ideale Platz um mit Jerusalema gefeiert zu werden. Ist zwar nicht Montag aber das wäre schön doof wenn ich nicht hier wieder mein Tänzchen machen würde.
Was sagte ich in meinem Grussvideo an meine Schulkameraden: „ Geniesst es, Feiert, macht ein Fest, das Leben muss ein Fest sein !“
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