20 August Tag 91 Meekonjärvi
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20 August Meekonjärvi
Finnland ist ja eine Stunde im Voraus zu Norwegen und so gab es erst um 08:00 das Frühstücksbüffet, notabene mit alkoholfreiem Sekt, Bacon and Eggs und halt das übliche inklusive Krabbensalat. Das war alles richtig lecker und daher kamen wir auch erst um neun Uhr los was aber eigentlich erst Acht Uhr ist wenn man die Zeit nicht umstellt.
35 Kilometer sind Heute auf dem Programm. Wir laufen zu Dritt, Jeder sein Tempo. Wir laufen 3 Stunden nahe zu nonstop zur Saarjävi Hütte wo wir einen ersten Sandwich Stop machen, dann weitere 10 km zur Kuonjatjoki und der nächsten grösseren Pause. Bis hier wars plus minus eine sehr grosse Steinwüste. Der Horizont ist ewig weit weg und die Landschaft ist eine riesige Wüste, man könnte meinen man sei auf dem Mond würde da nicht diese Rentiergruppe mit einem Albino grasen. Wieder etwas das ich bis Heute noch nie gesehen habe.
Meine Schuhe haben von Oppdal bis hierher gehalten aber jetzt sind sie definitiv durch, ich spüre jeden spitzen Stein. Morgen werde ich meine neuen Schuhe verwenden die sind zwar bei den Zehen enger aber die Dämpfung ist sicher viel besser. Aber in Zukunft kaufe ich nur noch den Altra Lone Peak Schuh der war super bequem.
Es sind nochmals 10 Kilometer bis zur letzten Hütte der Meekonjärvi Hütte, ich lasse Hans und Kristian ziehen, es macht keinen Sinn über zu performen nur um mit ihnen mit zu laufen, mit dem vielen Essen ist der Rucksack einfach zu schwer und ich bleibe bei meinem Tempo ob ich 15 Minuten später ankommen spielt wirklich keine Rolle. Heute will ich nicht wissen wie weit es noch ist und so weiss ich auch nie ob jetzt schon die letzten harten fünf Kilometer zu laufen sind. Und dann sehe ich die Hütte und weiss es sind nur noch maximal zwei bis zum Tagesziel. Hier gibts verschiedene Hütten eine Gratishütte die zwar ein Bettlager hat aber man muss seine eigen Isomatte verwenden und dann gibts auch noch mehrere Häuser die man aber vorher reservieren muss und die sind dann auch besser ausgestattet aber kosten natürlich auch etwas.
Unsere Hütte ist schon recht voll und so campe ich direkt vor dem Haus.
Aber gekocht wird in der Hütte und wir machen alle Anderen richtig neidisch denn die löffeln blos aus ihren REAL TURMAT Tüten. Für jeden von uns gibts 2 Putenschnitzel mit Champignons und Tomaten dazu 1Kilo Reis für 3 hungrige Wanderer. Es gibt nicht ein Reiskorn das übrig bleibt. Ein absolutes spitzen Abendessen haben wir uns da gekocht.
Den restlichen Abend verbringen wir vor der Hütte und dann sehen wir noch einen spektakulären Abendhimmel. Wieder einer dieser unvergesslichen Tage geht zu Ende, ich schreibe noch das Tagebuch fertig und höre meine Norwegen Spotify Soundliste, die werde ich sicher auch in der Schweiz immer wieder hören und mich an meine tolle Reise erinnern. Ich freue mich auf die nächsten Tage, bis zum Nordkap sind es aber nur noch 280 Kilometer Luftlinie und mit jedem weiteren Tag nähere ich mich dem Ende meiner wunderschönen Wanderung durch Norwegen, Schweden und jetzt Finnland. Ich hatte wirklich unglaubliches Wetterglück und das hat sicher mitgeholfen dass ich jeden aber wirklich jeden Tag von Morgens früh bis Abends spät in vollen Zügen geniessen konnte. Das ultimative Tourende ist nur noch ein paar Tage weit entfernt. Wenn ich den Rest sportlich mache würde ich es vielleicht sogar in genau 100 Tagen zum Kap schaffen, aber das war ja nie mein Ziel. Mein Ziel war jeden Tag zu geniessen, jeden Tag ein Fest zu haben und mich jeden Tag aufs neue zu freuen dass ich das erleben durfte und dieses Ziel habe ich ganz bestimmt erreicht. Würde ich mich jetzt plagen und die letzten Tage lange wandern nur damit ich in 100 Tagen durch Norwegen gewandert bin dann würde ich meine Tour aufs sportliche reduzieren und nicht auf das worum es mir die ganze Zeit ging. Es ging mir immer nur um Emotionen und Stories und vorallem auch um eine gehörige Portion Spass.
Freude, Glück, Demut, Dankbarkeit über ganz viele tolle Erlebnisse und Freundschaften aber auch sowas wie Sehnsucht das alles nochmals zu erleben sind in mir.
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