30. Juni Tag 40 von Oppdal nach Nerskogen
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30 Juni Nerskogen
Eine Liebeserklärung an den Joker
Heute sollte es ja so richtig pissen.
Tat es effektiv nur in Oppdal und vielleicht die ersten 2 Stunden danach war es eigentlich trocken.
Ich hatte die letzte Nacht in einem Pilgerhotel in Oppdal verbracht. War jetzt etwas über der 100 Franken Grenze aber s’letschte Hemd het keini Seck. Um 07:00 Uhr war der Rucksack gepackt und ich parat fürs Frühstücksbüffet. Ein Blick genügte um auszurechnen wie der Zimmerpreis zustande kam 100 Franken für Doppelbett mit Küche und Sofa und kleiner Terasse und der Rest fürs Mega Buffet. Ich fing an mit Spiegelei, wechselte zu französischen Croissants mit Bluberry Konfitüre. Steile Flanke zu Pancakes mit Ahornsirup. Kleine O-Saft Verschnaufpause um frisch gestärkt den Lachs auf Toast zu verputzen. Jetzt ein kleiner Joghurt Müesli Absacker um noch einen Blick auf die Fleischtheke zu werfen aber der Magen meinte hör auf Du hast am Rücken schon einen schweren Rucksack jetzt brauchst sicher nicht auch noch vorne einen schweren Rantzen. Die Vernunft hat gesiegt und so verabschiedete ich mich um Acht mit Prince (Purple Rain) vom regnerischen Oppdal. Die Tour nach Nerskogen ist eine konstante Strassentour aber den ganzen Tag haben ich vielleicht 50 Autos gesehen. Gegen Vier kam ich zum Joker in Nerskogen. Einkaufen musste ich nichts da ich das ja schon gestern gemacht hatte. Da hat der Herr ja toll mitgedacht schleppt Food mit den er hier auch gekriegt hätte.
Ok Pech gehabt beim denken!
Also in der Schweiz baut man ein Dorf ja so: Zuerst baut man eine 300 Meter Schiessanlage, dann den Hirschen und daneben das Kreuz. Kirche muss auch her und mindestens Coop oder Migros aber wenn das Eine steht kommt zwangsläufig auch das Andere. Dann sagt man so jetzt können die Menschen kommen und es werden genügend Wohnhäuser gebaut.
In Norwegen baut zuerst der Hakkan ein Haus im Nirgends, dann kommt der Olaf und baut auch ein Haus in der Nachbarschaft und schon ist es ein Dorf. Demzufolge muss eine Kirche und ein Joker her damit das Dorf auch ein Dorf ist. Einen Elch oder ein Kreuz findest nur in der Stadt. Aber dafür brauchen Hakkan und Olaf noch zusättlich mindestens 10 weitere Familien. Und hier kommt der Joker mit seinem Kaffee ins Spiel. Ich fand noch nicht einen Joker der nicht mindestens eine Kaffee Ecke hat. Hier ist es sogar ein kleines Restaurant, heute Abend hätte es ein Pizza Buffet gegeben. Ich nahm mein Cocki mit Zimtschnecke und Daim Eis, hängte das Händy an die Steckdose und schlief zwischendurch im Sitzen ein. Da mich niemand weckte, schnarche ich also doch nicht!
Nach dem Powernap telefonierte ich noch mit Doris und den Kindern und musste endlich weiter. Der Joker ist echt ein toller Ort um sich im trockenen auszuruhen und ev ein Kaffee zu nehmen oder eben ein kurzes Nickerchen.
Bis zur Joldalshütte sind es von hier noch 10 km die werde ich nicht mehr packen aber ich sollte mich doch auf den Weg machen. Wenn ich Glück habe kommt jetzt ein absolutes Highlight auf mich zu Bändli fahren übern Bach. Die haben eine kleine Seilbahn mit der man den Bach überqueren kann aber der Staat meint das sei zu Waghalsig und hat die Betriebsgenehmigung nicht erneuert. Die Gemeinde hat sich aber bemüht eine zu kriegen, mal schauen ob es geklappt hat.
Ich laufe eine Schotterstrasse weiter für die man Maut bezahlen muss, auch wieder anders wie in der Schweiz wo es für Maut immerhin eine Autobahn ist. Die Landschaft erinnert mich an den Jura blos in XXL. Ich komme zum Bändli und tatsächlich nichts ist, der norwegische SUVA Beamter hat den Betrieb eingestellt und dafür darf ich Flussabwärts 30 Meter durch den Bach rüber kneipen. Kurz danach stellte ich mein Zelt in einem Birkenwäldchen auf saugemütlich sofern man das Mosskitonetz gut zu macht.
Gute Nacht
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