16. Juni, Tag 26 Jungdalshytta
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16 Juni Jungdalshytte
Um 4 Uhr stand ich kurz auf um den Eingang zu kächern und ein Foto vom Sonnenaufgang zu machen, dann pennte ich nochmals bis 7, machte Frühstück, packte und Punkt 08:00 wanderte ich los. Bis zur Jungdalshytte sind es von hier wo ich geschlafen habe ca 12 km.
2 Stundenkilometer sollte ich hinbekommen also mit Pausen und einfach nur die Landschaft anschauen sollte ich so gegen 14:00 bei der Hütte sein.
Schlussendlich brauchte ich dann tatsächlich 8 Stunden. in der Regel mache ich am morgen ein Foto wenn ich starte und dann am Abend wenn ich ankommen und anhand des Zeitstempels kann ich mir dann die Zeit ausrechnen. Das GPS würde mir sagen wie weit es noch bis zum Ziel ist, blos was hilft mir die Info ich muss ja trotzdem bis dorthin laufen. Die Info kann sowohl Frust wie Glück verursachen man sollte daher eher sehr spät danach schauen wie weit es noch ist. Aber im Grunde ist das alles gar nicht wichtig.
Also ich habe ja nach all den vergangenen Tagen eine These entwickelt. Wer schonmal mit dem Auto hier war der weiss in Norwegen gilt die Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Man mag jetzt denken das ist aber nicht allzu schnell. Das ist aber ein Trugschluss in Wahrheit ist es eben so dass Norwegen nicht am metrischen System hängt sonder ein eigenes Doppel metersystem hat. Sprich ein Norwegerkilometer entspricht im Grunde genommen exact 2 europäischen Kilometer deshalb rotzen die Norweger dann auf den deutschen Autobahnen mit 160km/h durch die Gegend. Die Rasen nicht für sie ist das alles Bestens. Der Tempomat ist programmiert und sie halten sich nur an ihre 80km/h.
Und dementsprechend bin ich Heute also gute 24 europäische km gewandert und darf mit der Zeit zufrieden sein.
Unterwegs musste ich zweimal einen Fluss furten. Dafür sollte man sich Zeit nehmen. A um eine möglichst flache Stelle zu suchen B um das Händy Wasserdicht einzupacken und C um aus den Socken zu steigen und Barfuss in den Schuhen den Fluss zu queren so hat man danach wenigstens noch trockene Socken. Ich habe zusätzlich noch ein paar Neoprensocken dabei. Die sind super sehen aber sehr unsexy aus aber man behält warme trockene Füsse obwohl man wie ich in pitschnassen Schuhen läuft. Kurz vor der Jodalshytte gabs dann noch eine Brücke um den Fluss zu queren, weshalb ich da fast in die Hosen gemacht habe seht ihr in den Bildern.
Wie erwartet wurde dieser Weg heuer vor mir nur mit Skiern gemacht. Alle Schneefelder die ich queren musste zeigten keine Fussabdrücke und im Hüttenbuch war der letzte Eintrag um den 20.Mai. Ist schon cool wenn man „der Erste“ ist der in dieser Sommersaison diesen Weg erleben darf.
A propo Bilder. Heute schickte mir meine Nachbarin ein Bild mit schönen weissen Blumen aus dem Garten, ihr habt also auch Sommer in der Schweiz . Ich sagte ihr Sie möge mir noch ein Foto der Strasse die zum Migros geht schicken. Gestern sagte Doris nämlich die Baustelle sei fertig und die Strasse endlich wieder Zweispurig befahrbar. Dabei hatte ich gewettet dass wenn ich nach vier Monaten zurück komme die noch immer an dieser Strasse arbeiten.
Ihr müsst wissen, ich wohne in Allschwil. Da leben viele Expads die in der Chemie arbeiten, alle dicke Löhne und dann hat es in der Gemeinde viele Pharma Startups die zahlen Gewinnsteuer. Der Gemeinde Steuersatz ist beschissen hoch und das alles zusammen bedeutet dass die Gemeinde recht viel Kohle hat. Sprich man kann sich auch mal etwas mehr als blos ein Dorffest leisten.
Und die Gemeinde macht das so dass, ausser Wanderwege oder Forststrassen, wirklich sämtliche Dorfstrassen vergoldet werden.
Ohne Scheiss, jede Strasse erhält eine 4mm Blattgold Beschichtung.
Das kam so.
Weil schon vor Jahren an einer Strasse ewig gebaut wurde, stellte der Vertreter der S chweizerischen V erhinderungs P artei eine Anfrage an die Gemeindepräsidentin. Ob denn die Strasse vergoldet werde. Sie antwortete: „ Ja sicher nicht, aber man hätte die Archäologen rufen müssen weil man beim
Aushub doch tatsächlich auf zwei Neandertaler in Leuchtwesten mit Schaufeln in der Hand gestossen sei.“ Dummerweise ist von dem Satz nur das Ja sicher protokolliert worden und seitdem steht das bei uns in der Bauordnung.
Da wird also zuerst ein Loch gebudelt um Wasserrohre reinzulegen, Gasleitung, Elektro, WLAN-Kabel usw. halt alles was man heute so braucht. Dann kommt Kies drauf und alles wird mit der Walze festgepresst. Jetzt kommt eine Wasserdichte weisse Folie und auf die kommt die 4mm Blattgold Beschichtung. Jetzt gibt es natürlich nicht manchen Goldschmied der eine 5meter60 breite Goldwalze bei sich in der Werkstatt hat um diese Folien zu machen. Wir reden hier also schon auch von Mangelware und Lieferengpässen und dann kann es halt schon passieren das mal 2 Wochen nichts geht. Wenn dann diese Folie verlegt wird muss natürlich auch gleichzeitig der Asphalt Vorort sein, denn kaum liegt die Folie kommen 30cm Asphalt darauf und auch dieser wird festgepresst. Nicht das am Ende noch Jemand die Goldfolie klaut.
Und jetzt soll die Strasse, an deren 1.5 Kilometer sie gefühlt die letzten 3 Jahre gearbeitet haben, fertig sein. Die wären ja schneller als die korsischen Strassenbauer im Asterix auf Korsika.
Aber ich gebe mich noch nicht geschlagen da wird sicher noch was geflickt werden müssen. Spätestens der Seismologe der kontrollieren kommt ob auch überall eine 4mm Goldschicht unter der Fahrbahn ist wird was finden. Der hat noch bei jeder Strasse die neu gemacht wurde was gefunden und wenn die was flicken müssen dann wird dass aber dann gründlich gemacht wenn da ein 10cm2 grosser Fleck ohne Gold ist dann reissen die mindestens ein 1 Meter loch auf um das wieder ordentlich zu machen, und bis dann bin ich sicher zurück.
Ihr merkt ich war relativ früh auf der Hütte, hatte niemanden zum Schwätzen und schon zweimal gegen mich im Memoryspiel gewonnen daher konnte ich etwas ausführlicher am Blog schreiben.
Diese Tore gehören der norwegischen Behörde für Lebensmittelsicherheit und wurden in diesem Gebiet eingerichtet, um die Ausbreitung der Tierseuche Scrapie zu verhindern. Die Tore werden rund um die Salzplätze für Schafe aufgestellt und sollen verhindern, dass sich die Tiere versammeln und Infektionen verbreiten. Wenn Sie eingestürzte Tore oder festsitzende Tiere entdecken, können Sie die norwegische Behörde für Lebensmittelsicherheit unter der Rufnummer 22 40 00 00 benachrichtigen. Weitere Informationen zu Scrapie finden Sie unter hjortvilt.no Die norwegische Behörde
Hahaha wie süß du noch Infos weiterleitest hahaha "Wenn du nicht weiter weißt 11833"
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